heute wird es ganz praktisch. Es geht um die Kommunikation mit Künstlicher Intelligenz. An der HMS haben wir uns in den vergangenen Wochen besonders intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt. Gemeinsam mit unseren Trainer:innen sind wir bei unseren Kunden und in unseren Offenen Seminaren an der Finkenau im Einsatz, um es möglichst vielen Menschen zugänglich zu machen.
Dem Prompten, also den Arbeitsaufträgen in einem KI-Chat, kommt dabei eine zentrale Rolle zu. Ist mein Prompt schlecht, kann der Output nicht zufriedenstellend sein. Hier sind meine Hands-on-Tipps, wie du deine Prompts insbesondere für Textgeneratoren verbesserst:
Hack #1: Der Präzisions-Booster
Verwende eine klare Sprache und lasse Füllwörter oder nicht zielführende Adjektive weg. Achte auf die Reihenfolge und stelle das Wichtigste unbedingt an den Anfang. Sind Aspekte besonders wichtig, betone sie mit Ausrufungszeichen !!! oder nutze VERSALIEN.
Hack #2: Die Künstliche Intelligenz ist deine Praktikantin
Gib der Künstlichen Intelligenz einen Kontext und beschreibe den Verwendungszweck. Erläutere dein Anliegen so, wie du es einem neuen Kollegen erklären würdest. Das Ergebnis wird besser, wenn du Verneinungen vermeidest. Beschreibe konkret, was du erwartest. Nicht, was du nicht haben möchtest.
Hack #3: Prompten ist ein Dialog
Ist die Antwort unbefriedigend, frage nach. Beschreibe, warum dir das Ergebnis nicht gefällt und spezifiziere. Solange du im selben Chat verbleibst, kannst du auf den Dialog aufsetzen, da die KI ihr sog. “conversational memory” nutzt. Führt das Ergebnis trotz vieler Korrekturen nicht in die richtige Richtung, starte einen neuen Chat und beginne den Dialog von vorne.
Hack #4: Probiere verschiedene Techniken aus
Beim Chain of Thought-Prompting bittest du die KI, ihren “Gedankengang” offenzulegen. Ein kurzer Zusatz wie “Erläutere dein Vorgehen” kann dabei schon ausreichen. Beim Few Shot-Prompting lieferst du Beispiele der gewünschten Ergebnisse schon mit. Willst du Kundenbewertungen etwa in “positiv”/ “negativ” unterteilen, lädst du Muster-Feedback hoch, von dem die KI lernen kann.
Besonders interessant finde ich Reverse Prompting. Dafür kannst du beispielsweise ein Ziel, das du mit deinem Team verfolgst, als Fakt beschreiben, um dir erläutern zu lassen, wie du es erreicht hast: “Unsere generierten Leads sind innerhalb von 6 Monaten um 200 Prozent gestiegen und wir konnten 80 Prozent mehr konvertieren. Besonders stark sind wir im Hochpreissegment gewachsen. Wie haben wir das gemacht?” Auch wenn hier keine Wunder zu erwarten sind, geben ChatGPT, Claude, Perplexity & Co. in der Regel interessante Antworten, die dich bei der Zielerreichung inspirieren können.
Hack #5: KI nennt dir das richtige Tool
Du bist neu im Thema und kennst nicht viel mehr als ChatGPT und Perplexitiy? Kein Problem, die Künstliche Intelligenz hilft dir. theresanaiforthat.com kennt mehr als 30.000 Tools und empfiehlt dir die passende Anwendung. Meine neueste Entdeckungen: napkin.ai verwandelt Text in Grafiken. Und bei Sesame kann ich mich mit einer Maschine auf Englisch unterhalten, als wäre sie ein Mensch.
Wenn du tiefer eintauchen möchtest, kann ich dir den Newsletter von Superhuman.ai empfehlen. Hier kannst du dich für deine Prompts inspirieren lassen - passend zu deiner Berufsgruppe.
Nun aber ran an die Tastatur. Beim Prompten hilft nur, es auszuprobieren.